Wir stellen vor: Laura Wittmann, Feuerwehrfrau bei der Freiwilligen Feuerwehr Deutsch-Wagram
Hallo Laura, du bist nun 21 Jahre alt und seit 5 Jahren fest bei der Freiwilligen Feuerwehr, wie wurde dein Interesse an der Arbeit bei der Feuerwehr geweckt?
Da mein Papa Feuerwehrmann war und mein Bruder auch ein engagierter Feuerwehrmann ist, war ich schon von Klein auf immer wieder bei den Aktivitäten wie dem Blaulichttag, dem Feuerwehrfest oder bei Übungen dabei und habe die tolle Kameradschaft und die Begeisterung, der Bevölkerung zu helfen, miterlebt und wollte dann selbst ein Teil dieser Mannschaft werden. Sobald ich alt genug war, habe ich beim Feuerwehrfest mitgeholfen und wurde regelmäßig gefragt, ob ich beitreten möchte. Mit 16 Jahren habe ich beschlossen, beizutreten.
Kannst du dich an deinen allerersten Einsatz erinnern?
Ja, ich war mit meiner Mama unterwegs, als die Alarmierung „LKW-Bergung auf der Landstraße“ kam. Sie hat mich ins Feuerwehrhaus gefahren. Wir waren beide sehr aufgeregt. An der Unfallstelle war ein Sattelschlepper ins Bankett gerutscht und konnte nicht mehr ohne Hilfe weiterfahren, da er auch schwer beladen war. Ein Kamerad hat mich buchstäblich an der Hand genommen und mir die Abläufe erklärt.
Hattest oder hast du das Gefühl, dein Geschlecht spielt bei der Arbeit eine Rolle?
Nein, in meinem Fall spielt das Geschlecht keine Rolle. Es kommt auf die körperliche und geistige Verfassung an. Für manche Tätigkeiten bin ich körperlich nicht stark genug, zum Beispiel für das Bedienen einer Rettungskettensäge, dafür habe ich keine Höhenangst wie manche männlichen Kameraden. Es muss nicht jeder alles gleich gut können. Gemeinsam sind wir stark! Ich wurde nur einmal gefragt, warum man als Frau zur Feuerwehr geht. Ansonsten bekomme ich nur generellen Unmut gegenüber der Feuerwehr mit.
Wie reagierst du darauf?
Ich versuche zu verdeutlichen, wie wichtig die Feuerwehr ist und frage, wie sie es sich vorstellen, wenn sie mal in Not sind und unsere Hilfe benötigen.
Wie kannst du die Arbeit bei der Feuerwehr mit deiner hauptberuflichen Arbeit und deiner Familie in Einklang bringen?
Da mein Papa, mein Bruder und mein Partner Mitglieder unserer Feuerwehr sind, ist das Engagement für das Freiwilligenwesen ein klarer Bestandteil unseres Alltages. Mit meinem Arbeitgeber ist vereinbart, dass ich auch während der Arbeitszeit Einsätze absolvieren darf.
Wann kommst du an deine Grenzen?
Wenn ich nach einem nächtlichen Einsatz pünktlich in der Arbeit sein muss.
Was macht dir bei der Feuerwehrarbeit besonders viel Spaß?
Das kameradschaftliche Miteinander, wenn jeder nach einem Einsatz wieder heil nach Hause gekommen ist und man weiß, dass man gemeinsam helfen konnte. Auch die intensive Vorbereitung auf Bewerbe und Ausbildungsprüfungen machen das Feuerwehrleben aufregend.
