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Blaue Schicht und Rettung – wo harte Arbeit auch Frauensache ist

Frauen bei der Feuerwehr sind noch immer mit unter 5% bei der Berufsfeuerwehr und knapp 10% bei der Freiwilligen Feuerwehr spärlich besetzt. Bei der Polizei sind es schon fast 30% und auch im Sanitätsdienst bzw. bei der Rettung sind sie mit gut 30% und starker Tendenz nach oben deutlich häufiger anzutreffen. Und dabei sind beide Berufe körperlich ähnlich fordernd oder gefährlich.

Die Gemeinsamkeiten bei Feuerwehr, Rettung und Polizei

Um eines vorab klarzustellen. Die Arbeit bei der Feuerwehr steht in keiner Weise der Arbeit bei der Rettung oder der Polizei an Bedeutung und Relevanz nach und alle drei Berufe oder vielmehr Berufungen sind mit hohen körperlichen und psychischen Anforderungen verbunden. Und wie bei allem, kommt es immer darauf an, bei welcher Wache oder Dienststelle Frau und Mann eingesetzt werden. 

In allen drei Berufsfeldern wird Schichtdienst geleistet. Ob ehrenamtlich oder beruflich, die Einsatzbereitschaft muss immer gegeben sein und die Einsätze richten sich nun einmal nicht nach den Schlafenszeiten. In allen drei Bereichen werden die Frauen und Männer körperlich stark gefordert. Gerade bei Polizei und Feuerwehr sind die Eignungstest für die berufliche Laufbahn anspruchsvoll und werden beileibe nicht von allen Anwärter:Innen bestanden. Und auch während der Ausbildung gehen Polizistinnen und Feuerwehrfrauen und ihre männlichen Kollegen immer wieder an ihre Belastungsgrenzen. 

Dazu kommen die Auseinandersetzungen mit den involvierten Personen in einem Einsatz, die sich meist in einem Ausnahmezustand befinden, ob verletzt, verunfallt, Täter oder Opfer, in der Regel hoch emotionale Momente für die Beteiligten. Und nicht zu vergessen die eigene Gefahr für das leibliche Wohl im Zuge der Einsätze. Hier geben sich die drei Einsatzbereiche wenig und dennoch sind Frauen bei der Feuerwehr deutlich unterrepräsentiert.

Die vermeintlichen Unterschiede in den Einsatzbereichen

“Die Schicht in Blau, also die auf dem Löschfahrzeug, ist im Vergleich zum Rettungsdienst entspannter.” erzählt Frau Klatt, vom Netzwerk Feuerwehrfrauen e.V. Damit meint sie nicht wirklich, dass es hier nichts zu tun gäbe und nimmt direkt im nächsten Satz die harten Einsätze im Feuer oder bei anderen Katastrophen aus. Das Löschfahrzeug ist mit mehreren Personen besetzt, hier bist du im Trupp unterwegs und die Aufgaben werden vor Ort sinnvoll eingeteilt. 

Auf dem Rettungsfahrzeug ist man in der Regel zu zweit und sehr viel häufiger im Einsatz. Bei Feuerwachen, die auch Rettungsfahrten übernehmen, fallen gut 90% der Einsätze auf die Rettung. Schwere Patienten, enge Gebäude, zu zweit muss alles getragen und versorgt werden – kürzere Ruhezeiten, mehr Einsätze in der Nacht. Und trotzdem gehören hier Frauen einfach dazu. 

An dieser Stelle klammern wir einmal die grundsätzlichen Überlegungen aus, warum Gleichstellung¹ in manchen, in vielen Bereichen noch immer nicht gegeben ist. Eine Überlegung von Frau Klatt sind die Anforderungen an den Berufseinstieg. Früher war eine handwerkliche Berufsausbildung Voraussetzung, um bei der Feuerwehr anzufangen. Damit stellte sich nicht nur die Hürde, überhaupt Interesse an der Arbeit bei der Feuerwehr unter den Frauen zu schaffen oder sie als Frau zu haben, sondern dann auch noch die Bereitschaft, einen handwerklichen Beruf zu erlernen. 

Auch eine Berufssparte, die nicht als Vorreiter für einen hohen Frauenanteil aufgeführt werden kann. Zwar wurde diese Voraussetzung abgeschafft, doch im kollektiven Gedächtnis bleiben derlei Hürden noch lange verankert. Auch die Nähe des Rettungsdienstes zu pflegerischen Berufen, die eher Frauen dominiert waren und sind, kann eine Rolle spielen. Eine medizinische “Helferin” scheint akzeptierter zu sein als eine Feuerwehrfrau. 

Zudem fehlt es an der medialen Aufbereitung des Berufes der Feuerwehrfrau. In so gut wie jeder Krimiserie sind Kommissarinnen und Polizistinnen vertreten, in den Krankenhausserien werden die Patienten von Ärztinnen und Ärzten gleichermaßen versorgt und auch die Rettungskräfte sind sowohl weiblich als auch männlich besetzt. Aber Feuerwehrfrauen? An dieser Stelle ließe sich das Feld noch viel weiterziehen und vom Geschlecht loslösen. Denn wie divers ist die mediale Darstellung der Feuerwehr? Richtig! So gut wie gar nicht.

Dieser Artikel ist der Einstieg in eine Reihe über die Arbeit von Frauen bei der Feuerwehr. Wer nichts verpassen will, folgt unserem Facebook-Account. 

¹Gleichstellung soll hier als Erfolg aus der Gleichberechtigung verstanden werden. Denn auch wenn rechtlich die gleichen Voraussetzungen gegeben sind, impliziert das nicht, dass diese Rechte auch gelebt werden und alle Personen unabhängig von ihrem Geschlecht eingebunden und akzeptiert werden.

Quellen: (zuletzt besucht am 07.11.2022)

www.feuerwehrfrauen.de

https://www.destatis.de/DE/Presse/Pressemitteilungen/2020/09/PD20_N057_742.html

https://www.diepresse.com/721119/frauen-in-der-polizei-es-gibt-noch-viel-zu-tun

https://www.weinmann-emergency.com/de/news/corporate-blog/frauen-im-rettungsdienst/

Frauen bei der Feuerwehr

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