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Die moderne Infrastruktur einer Feuerwehr – Teil 4: Verwaltungslösungen

Nach dem Einsatz ist vor dem Einsatz. Mit dem Löschen eines Brandes ist es lange nicht getan. Die Einsatzbereitschaft muss zügig wiederhergestellt werden und auch sonst gibt es einiges zu verwalten, um die Einsatzfähigkeit einer Feuerwehr zu gewährleisten.

Die Lage ist schnell unter Kontrolle. Das Feuer ist gelöscht und die Verletzten können größtenteils vor Ort versorgt werden. Nur zwei Personen werden zur weiteren Versorgung und Beobachtung mit einem RTW in eine Klinik gebracht. Die meisten Einsatzkräfte verräumen die Einsatzmittel bereits wieder und rücken anschließend ab.  Auch die Polizei ist mittlerweile vor Ort, um die Brandursache, die Verantwortlichen und den Hergang zu klären, falls es im Anschluss zu Schadensersatzforderungen kommt und um den möglichen Verdacht auf Vorsatz zu klären. Auch wenn der Einsatz an sich soweit beendet ist, geht es nun mit der Arbeit direkt weiter. Denn ein Einsatz ist tatsächlich erst dann beendet, wenn die Einsatzbereitschaft der Einsatzkräfte und der Einsatzmittel wiederhergestellt ist und das dauert. Die Einsatzfahrzeuge und Einsatzmittel müssen also direkt wieder für den nächsten Einsatz vorbereitet werden und dann müssen noch alle Details zum Einsatz dokumentiert werden – revisionssicher und möglichst lückenlos und auch alle anderen Organisationsrelevanten Informationen so verwaltet sein, dass die Wehr auch beim nächsten Einsatz sich wieder auf das Wesentliche konzentrieren kann. Heutzutage stehen auch dafür digitale Lösungen zur Verfügung.

Waschen, Putzen, neu bestücken - Einsatzfahrzeuge und Material versorgen

Zurück in der Wache, werden die Fahrzeuge und Aggregate wieder voll getankt, die Fahrzeuge von außen gewaschen, verschmutztes Schlauchmaterial ausgetauscht, gereinigt und zum Trocknen in den Schlauchturm gehängt werden, genutzte Atemschutzgeräte zum Reinigen und Warten gebracht, die Reinigung und Wartung erfolgt separat und nimmt pro Gerät eine gute Stunde in Anspruch. Die Fahrzeuge werden mit frischen Atemschutzgeräten bestückt, damit sie beim nächsten Einsatz bereitstehen. Verschmutzte und kontaminierte Einsatzkleidung muss gereinigt werden. Bei Bedarf sind auch die Innenräume der Einsatzfahrzeuge zu reinigen und regelmäßig die Fahrzeughallen. Je nach Einsatz, kann die ganze Nachbereitung auch einmal mehr Zeit in Anspruch nehmen, als der Einsatz selbst. Und bei alledem, was zu tun ist, gilt es, die Einsatzfähigkeit so schnell wie möglich wiederherzustellen. 

Wer schreibt der bleibt - revisionssichere Einsatzberichte

Zusätzlich hat der Wehrführer des Brandortes noch einen Einsatzbericht zu dem Einsatz zu schreiben und gegebenenfalls müssen noch Nebenberichte erstellt werden, anderer Beteiligter angefertigt werden. Neben der Einsatzdauer, den eingesetzten Kräften und dem gebrauchten Material, ist eine genaue Beschreibung des Einsatzes notwendig. Solche Berichte sind vor allem für eine rechtssicherer Dokumentation wichtig, um bei etwaigen Rückfragen, Beanstandungen oder gerichtlichen Nachfragen den Verlauf und die Details zu dem Einsatz schwarz auf weiß vorlegen zu können, aber auch, um durch die Analyse solcher Berichte wichtige Erkenntnisse und Erfahrungen für weitere Einsätze zu ziehen. Nicht nur für die eigene Wehr, sondern auch für andere, die das Aggregat aus übergreifenden Auswertungen in Schulungen oder Forschungsergebnissen präsentiert bekommen. Zu dem Einsatzbericht kommen noch weitere Angaben zu dem Einsatz z.B. von der Leitstelle und werden als Ganzes in der Einsatzdokumentation zusammengetragen. In einem festgelegten System, dem Berichtswesen, werden noch externe Daten an die Einsatzdokumentation angegliedert und so der Einsatz umfassend dokumentiert.

Die Dokumentation vor Ort erfolgt teils handschriftlich, was das Erstellen des Einsatzberichtes zusätzlich erschweren kann, denn welche Einsatzkraft achtet kurz nach einem harten Einsatz auf eine besonders leserliche Handschrift? Aber auch hier sind schon zahlreiche digitale Lösungen vorhanden, die das Dokumentieren via Monitor, Tablet oder APP ermöglichen. Angebunden an eine digitale Einsatzführungslösung kann so eine deutlich effizientere nachträgliche Berichterstellung erfolgen.

Neben dieser Dokumentation für die Rechtssicherheit wird von einem Presse- und Medienverantwortlichen der Einsatz häufig auch für die Öffentlichkeit dokumentiert. Das Bildmaterial wird der internen Dokumentation zur Verfügung gestellt, aber auch der Presse und gegebenenfalls für die eigene öffentliche Berichterstattung genutzt. Gerade in Zeiten, in denen es unfassbarer Weise im Übermaß zu Behinderungen und Pöbeleien gegenüber den Einsatzkräften kommt, kann eine öffentliche Berichterstattung hoffentlich für etwas Aufklärung und Verständnis sorgen. Aber auch für Schulungszwecke und interne Nachbesprechungen ist das Bildmaterial wertvoll.

Digitale Lösungen für die Verwaltung einer Feuerwehr

Die Erfassung der relevanten Einsatzinformationen beginnt am Einsatzort: welche Atemgeräte wurden genutzt, welche Materialien verwendet, welche Feuerwehr Alarmierung App (oder Pager) wurde benutzt, welche Einsatzkräfte waren vor Ort, das Funktagebuch, das Schadenskonto. Werden diese Informationen bereits digital erfasst, erleichtert es die gesamte Einsatzdokumentation. Die Informationen daraus können dann auch lückenlos für die weitere Verwaltung genutzt werden. Hier gibt es einige Anbieter wie sybos, die umfassende Software Lösungen anbieten. Das beginnt ganz grundlegend bei der Personalverwaltung: Welche Einsatzkräfte mit ihren Stammdaten hat die Wehr, welche Funktionen und Qualifizierungen haben diese Einsatzkräfte, wann ist die nächste Untersuchung, wann ist wer im Urlaub oder aus sonstigen Gründen nicht Einsatzfähig – welche Termine, Schulungen, Übungen stehen an. Alle Daten zu den Fahrzeugen werden in der Fahrzeugverwaltung erfasst, wie das Fahrzeug bestückt ist, wann die nächste Wartung, der nächste TÜV ansteht und vieles mehr. In der Materialverwaltung finden sich vom Pulsoximeter bis zum Hooligan Tool alle Daten zu den Einsatzmaterialien: Wo sind sie gelagert oder bestückt, wie viele sind vorhanden, wann müssen sie gewartet oder ersetzt werden. Das komplette Berichtswesen und externe Informationen wie Lagepläne, Geodaten, Wasserkarten sind in eine umfassende digitale Lösung eingebaut und unterstützen so die sehr komplexe Verwaltung einer Feuerwehr . Manche Anbieter bieten auch mobile Lösungen, um die Erfassung wichtiger Parameter zu erleichtern. So können Materialien mit einem QR-Code versehen werden und über eine App erfasst werden, um ihren Einsatz und Status zügig zu erfassen. Auch die Atemschutzüberwachung lässt sich mobil via APP erfassen oder die persönlichen Termine, Einsatzstatistiken oder Atemschutzbeteiligungen für jede einzelne Einsatzkraft individuell abrufbar in einer App. 

Ziel bei allem ist es, den organisatorischen Aufwand möglichst effizient zu gestalten, um die Einsatzbereitschaft maximal aufrechtzuerhalten und möglichst reibungslos zu gestalten.

 

Quellen:

https://www.feuerwehren-gudensberg.de/index.php/news/1523-arbeiten-der-feuerwehreinsatzkraefte-nach-einem-einsatz

https://www.sicherheitsassistent.info/?wpdmpro=tibro-information-210-empfehlungen-zur-einsatzdokumentation-in-der-feuerwehr

https://www.feuerwehr-norden.de/2012/02/12/medienbetreuung/

https://www.feuerwehr-ub.de/normen-recht-wissen/fachartikel/einsatzdokumentation-fuer-rettungsdienste/

https://einsatzdokumentation.net/

https://mp-feuer.de/software/

https://www.amefire.de/

 

Weitere Artikel aus der Reihe:

Teil 1: Die Leitstelle 

Teil 2: Die Alarmierungslösung

Teil 3: Lösungen für die Einsatzführungsybos

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